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Lawinen – Wintergefahr im Gebirge Lawinen stellen im Gebirge - innerhalb und außerhalb des Dauersiedlungsraumes - im Winter ein großes Sicherheitsrisiko dar. Nach starken Schneefällen oder durch Erwärmung (Durchfeuchtung) der Schneedecke lösen sich an steilen Hängen Schneemassen, die mit hoher Geschwindigkeit zu Tal stürzen.
Lawinenarten Der Lawinenabbruch erfolgt entweder flächig (Schneebrett) oder mit punktueller Auslösung (Lockerschnee). Je nach Zusammensetzung des Schnees unterscheidet man Trocken- und Nassschneelawinen, nach der Art der Bewegung Fließ- und Staublawinen.
Staublawinen erreichen Geschwindigkeiten bis zu 250 km/h und extreme Druckkräfte, häufig werden auch gemischte Lawinen mit Fließ- und Staubanteil beobachtet. Die Geschwindigkeit und Reichweite von Nassschneelawinen ist in der Regel geringer, die Zerstörung kann aber durch die hohe Schneedichte ebenfalls sehr stark sein.
Der „Weiße Tod“ in den Alpen In den Alpen traten immer wieder extreme Lawinenwinter auf, die zahlreiche Todesopfer forderten: z. B. 1689 (256 Tote in Tirol, Vorarlberg), 1951 (135 Tote in Kärnten, Salzburg, Tirol, Vorarlberg), 1954 (143 Tote) oder die Lawinenkatastrophe 1999, die im Paznauntal 38 Todesopfer forderte.
Lawinen werden daher im Volksmund als der „Weiße Tod“ bezeichnet. Durch die umfangreichen Sicherungsmaßnahmen treten Lawinen mit Todesfolge im Dauersiedlungsraum nur mehr selten auf - die Zahl der Opfer im ungesicherten Gelände steigt hingegen laufend an.
Schutzmaßnahmen Die touristische Erschließung der Alpen im 20. Jahrhundert hat den Schutz vor Lawinen zu einer zentralen Aufgabe gemacht. Für die Verbauung der Anbruchsgebiete werden Stahlschneebrücken und Netze eingesetzt, die Lenkung und Bremsung erfolgt mit Erddämmen und Lawinenbrechern.
Seit langem werden auch einzelne Wohngebäude durch vorgesetzte Erdkeile (Ebenhöh) geschützt. Lawinensicheres Bauen nach neuer Technologie umfasst verstärkte Außenwände, eine stabile Dach- und Gebäudekonstruktion und drucksichere „Lawinenfenster“. Zur Sicherung von Verkehrswegen werden zum Teil Warnsysteme eingesetzt, überwiegend werden die betroffenen Wege aber gesperrt oder akute Lawinen vorbeugend gesprengt.
Lawinenwarndienst Lawinenwarnkommissionen beurteilen die akute Lawinengefahr auf lokaler Ebene, zusätzlich gibt es in den betroffenen Alpenländern Lawinenwarndienste, die die Lawinengefahr nach einer 5-stufigen Gefahrenskala angeben. Die Wetter-, Schnee- und Lawinenentwicklung wird ständig beobachtet und vorbeugende Maßnahmen werden empfohlen. Hier finden Sie Bilder zu dem Thema.
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